Wichtige mechanische Anforderungen an Sicherheitszäune
● Die Zaunhöhe sollte mind. 2,44 m (= ICAO- Maß) bis ca. 6,50 m betragen.
● Zäune dürfen prinzipiell ohne Hilfsmittel nicht überkletter- bzw. unterkriechbar
sein (Maschenstruktur rautisch).
● Beschaffenheit der Zaunelemente muss das Durchdringen/Überwinden mit
Hilfsmitteln (besonderes Augenmerk gelten: Leitern, Seilen, Stangen, Zangen,
Brecheisen, Äxten, Sägen und Kleinwerkzeugen) hemmen.
● Zäune müssen im Standbereich einer Person einen hohen Durchdringungs-
widerstand aufweisen (der notwendige Widerstand bestimmt sich nach der
erforderlichen Reaktionszeit nach Ereignismeldung i. d. R. > 2 bis 4 Minuten).
● Klirrfreie Ausführungen für eine gut funktionierende Zaunüberwachung wird
mit einteiligen Feldbeplankungen optimal erreicht. Mehrteiliges Über-
einanderstocken von Einzelmatten ergibt zusätzliche zu verbindende
Horizontalstöße, die bei Temperaturschwankungen Klirrgeräusche und
demzufolge Fehlalarme verursachen können.
● Anpassung des Zaunes an die objektbezogene Geländetopographie sollte
ohne besondere werkseitige Bearbeitung (Zaunsprünge sind Übersteighilfen!)
möglich sein.
● Spitz- oder rechtwinklige Zauninnenecken sollten auf ihre Winkelhalbierende
gebrochen werden, um nicht als Übersteighilfe zu dienen.
● Übersteigsicherungen sollten flexibel ausgebildet und in Angriffsrichtung um
45° geneigt sein oder zumindest einen freie Überstand besitzen, so dass ein
Angreifer -einschl. seiner Hilfsmittel- keinen festen Halt erlangen kann. Eine
starre zzgl. verlängerte flexible Auslage sind das Optimum.
● Die oberen Abschlüsse einer Beplankung sollten gleichzeitig die Funktion
einer Vogelvergrämung erfüllen (Vermeidung Fehlalarme bei Detektion).
● Unterkriechsicherungen sollten mindestens bis 40 cm UKG wirksam sein, mit
einer gleichzeitigen Aufwuchssperre kombiniert werden, um den Zaun
bewuchsfrei zu halten. Damit reduzieren sich Folgekosten bei der
Bewirtschaftung und mögliche Fehlalarme bei einer Detektion werden
vermieden.
● Toleranzen beim Pfostenabstand von 2,00 bis 2,50 m müssen möglich sein,
um für unterschiedlich lange Teilstrecken gleich große Zaunfelder ausbilden
zu können (Passfelder < 90 cm sind jedoch als Übersteighilfen zu vermeiden).
● Zäune sollten eine Endlosstruktur besitzen, gleitend mit den Pfosten
verbunden werden können, um Stoßkräfte elastisch ab- bzw. weiterleiten zu
können.
● Pfosten eines Sicherheitszaunes sollten:
- variable Flanschmöglichkeiten aufweisen, um Anpassungen, Verstärkungen
u./od. Zusatzbauteile (z.B. Ausleger, Durchbruchsicherungen oder
Detektionsanlagen) aus- bzw. nachrüsten zu können, da werkseitige
Änderungen im eingebauten Zustand nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt
möglich sind.
- standardisiertes Zubehör für unterschiedliche Beplankungsarten (z.B.
Gittermatten, Streckmetalle und Rollengeflechten) ohne werkseitige
Änderungen jederzeit aufnehmen können. Dies dient der Zukunftssicherheit
für sich ändernde Sicherheitsbedürfnisse.
● Verschraubungen sind möglichst verdeckt und besonders demontagesicher
auszuführen. Optimal und kostengünstig sind Durchgangsverschraubungen
mit Schlossschrauben und Abrissmuttern mit einer Mindestgröße von M8.
● Starre Stoßverbindungen zwischen Beplankung und Pfosten sollten vermieden
werden (gleitende Ausbildung)
Bauliche Anlagen sind bei der Planung einer detektierten Zaunanlage zwingend zu berücksichtigen.
Aufgehende Bauteile wie Fassaden, Masten etc. sind, falls der Abstand
zum Zaun weniger als 3,0 bis 6,0 m beträgt, mit zusätzlichen Maßnahmen zu sichern.
Hier kann sowohl die Zaunhöhe soweit erhöht werden, dass die volle Sicherungsfunktion wie bei
der Regelhöhe wieder erreicht wird, als auch Aufsteigesicherungen (Masten) zieldienend zum
Einsatz kommen. Gesonderte Maßnahmen sind auch dann zu treffen, wenn Fahrzeuge unmittelbar
an der Anlage abgestellt werden können.
Darüber hinaus gelten die Grundsätze des „Handbuch Perimetersicherung“
(Hrsg: Verband für Sicherheitstechnik e.V.) mit redaktionellem Anforderungsprofil:
-- der Sicherheitsgruppe Justizvollzug Baden-Württemberg
-- des LKA Sachsen
-- des Verband für Sicherheitstechnik e.V., Hamburg